Warum gehört das Wattenmeer zum Unesco Weltkulturerbe?

Bereits seit tausenden von Jahren verändert sich das Naturgebiet Wattenmeer von Den Helder bis Esjbjerg (Dänemark) jeden Tag aufs Neue. Aus den folgenden drei Gründen wurde es zum Weltkulturerbe ernannt:

Jung und ursprünglich
Die letzte Eiszeit endete vor ungefähr 10.000 Jahren. Vor 7.000 Jahren begann die Klimaerwärmung. Die Nordsee hat sich wieder mit Wasser gefüllt, auf diese Weise ist das Wattenmeergebiet entstanden.
Das Wattenmeer ist mit anderen Naturgebieten verglichen noch sehr jung.
Der Wind, die Gezeiten und die Strömung formen das Wattenmeer, die Dünen, die Salzwiesen und Sandbanken immer wieder aufs Neue. Nach einem heftigen Sturm kann am nächsten Tag alles wieder völlig anders aussehen. Wie die Landschaft sich ursprünglich geformt hatte, kann man heute noch deutlich sehen.

Einzigartig und vielseitig
Mit einer Fläche von 10.000 km² ist die Wattenmeerregion das größte zusammenhängende Feuchtgebiet der Erde und damit einzigartig auf der Welt. In den Prielen und Salzwiesen, in den Dünen und auf den Sandbänken gibt es eine riesige Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Jährlich machen Millionen Zugvögel einen Zwischenstopp im Wattengebiet, um das enorme Nahrungsmittelangebot zu nutzen. Das Wattenmeer ist auch die Kinderstube der Nordsee, in der Millionen Plattfische, andere Fische und Vögel geboren werden und aufwachsen.

Natürliche Kraft und Dynamik
Süß und salzig, nass und trocken, starke und schwache Strömung. Von Pflanzen und Tieren wird viel erwartet. Sie müssen sich immerzu an das Wetter, den Wind und an die Gezeiten anpassen. Nur die stärksten Arten überleben in diesem salzigen Wattengebiet.

Wie hat das Wattenmeer seinen Namen erhalten?
Aufgrund der Gezeiten fällt das Wattenmeer zweimal täglich trocken. In einem Moment kann man nur Wasser sehen und im nächsten Moment erscheinen große, trockengefallene Wattsandbänke.
Bei Ebbe kann man an vielen Orten durch das Wattenmeer gehen oder waten, deshalb auch der holländische Name “Wattenmeer”. Im Friesischen bedeutet es “Watmeer”, das Meer, durch das man waten kann.