Wer in Den Helder wohnt weiß, was Wind ist. Die wichtigste nautische Stadt der Niederlande ist nämlich von drei Seiten vom Meer umgeben. Die ländliche Brise von früher, die Geschichte einer hastig aufgebauten Stadt, die von Bombenangriffen verwüstet wurde, ist nicht mehr da.
Die Unordnung ist verschwunden. Die Stadt hat ihre Lebensfreude wiedergefunden. Es weht eine herrliche, frische Brise durch die Innenstadt von Den Helder. Restaurationen, neue Gebäude, ein vielseitiges Ladenangebot. Im Zentrum wird gewohnt, gearbeitet, eingekauft und vor allem genossen. Die Innenstadt lebt und wie!

Wer sich mit dem Ziel Den Helder durch die prächtige Landschaft Nord-Hollands fahren lässt, wird bei der Ankunft im Herzen des Zentrums von einem prächtigen, neu angelegten Bahnhofsplatz überrascht. Dieser ist ein Zeichen des Umbruchs. Die maritime Stadt hat sich des grauen Nachkriegsschleiers entledigt! Wir überqueren die Straße zu unserem Hotel, das nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt ist. Wir sind von der trendigen Einrichtung überrascht, checken ein und gehen danach in Richtung der renovierten Beatrixstraße. Wir schlendern an den ersten Geschäften vorbei und haben den Geruch von köstlich gebratenem Fisch in der Nase. Das ist einer der vielen Vorteile, wenn man am Meer wohnt. Die Leckereien werden jede Woche an Land gebracht und landen am selben Tag noch auf Ihren Teller. Wie frisch möchten Sie es haben?

Wir halten uns zurück und schauen neugierig in die Schaufenster. Das umfangreiche Schuhangebot sagt uns zu. Wir lassen uns dazu verleiten, nach drinnen zu gehen. Oh, die Auswahl ist riesig.
Wir gehen weiter. Erst Schuhe zu kaufen und dann etwas Passendes dazu zu finden, ist schwierig. Andersherum ist es besser. Weit brauchen wir nicht zu gehen, um die perfekt bekleideten Damen zu sehen, die uns aus den Schaufenstern heraus anstarren. Wir gehen hinein, passen an, drehen vor dem Spiegel Runden und werden freundlich beraten. Das Einkaufen ist harte Arbeit. Jetzt wird es doch wirklich Zeit für eine Tasse Kaffee mit etwas Leckerem.

Die ersten Terrassen locken uns, aber unsere Nasen fangen den Geruch von frisch gebackenem Brot ein. Wir gehen hinein und das bereuen wir nicht. Wir kaufen die ersten Souvenirs für zu Hause: “Helderse Boterharinkjes”, einen “Helderse Broeder” und “Helderse Taai”. Die freundliche Verkäuferin erzählt uns, dass wir bei der Tourismusinfo auf Willemsoord, der ehemaligen Werft der königlichen Marine, noch viel mehr regionale Produkte bekommen können. Nach jahrelanger Restauration ist Willemsoord jetzt ein einzigartiges kulturelles Erbe mit Restaurants, Theater, Kino, Museen und nautischen Geschäften. Sie erzählt, dass neben den eigenen Produkten u. a. auch gezüchtete Blumenzwiebeln, Bier aus Den Helder und regional produzierte Käse verkauft werden. Wir nehmen uns vor, dorthin zu gehen. Aber jetzt trinken wir erstmal einen Kaffee!

Das Den Helder auch die sonnigste Stadt der Niederlande ist, merkt man heute besonders gut. Es ist verführerisch, auf der geselligen Terrasse sitzen zu bleiben und die warmen Strahlen zu genießen. Aber wir haben eine Mission: “Shop till you drop”! Nach einer köstlichen Tasse Kaffee gehen wir weiter in Richtung “Keizerstraat”. Hier gibt es viele tolle Geschäfte und schöne Häuser!

Wir schnuppern in einem der schönen Geschäfte herum und gehen danach wieder in einen prächtigen, großen Bekleidungsladen. Das Angebot ist enorm. Es gibt viele tolle Marken. Auf der anderen Straßenseite gibt es einen Designerladen. Der interessiert uns auch. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, müssen wir noch eine Übernachtung buchen! Mittagessen müssen wir auch noch! Wir brauchen nicht lange zu suchen. In der “Keizerstraat” gibt es ein modernes Café. Hier essen wir Tomaten-Linsen-Suppe mit Fenchel und Petersilie, Joghurt und Schokolade und Quarkkuchen mit Marmelade und Schokoladenstreuseln. Pff, der Bauch ist voll. Wir nehmen noch eine Tasse Kaffee.

In einer Seitenstraße der “Keizerstraat” entdecken wir noch ein besonders schönes Lädchen mit schönen Geschenken und leckeren, frischen Teesorten. Von hier aus gehen wir in die “Kroonpassage” hinein. Das ist ein überdachtes Einkaufszentrum, in dem einige der bekannteren Geschäfte zu finden sind. Wir gehen auf der anderen Seite wieder nach draußen und stehen am Anfang der “Spoorstraat”, mit diversen Geschäften und herrlichen, sonnigen Terrassen. Wir suchen uns wieder eine Terrasse aus und löschen unseren Durst mit einem köstlichen Bier aus Den Helder. Danach gehen wir weiter durch die “Spoorstraat” wo wir viel zu lange in einem Laden hängenbleiben, in dem alte Sachen ein neues Leben bekommen. Ein “Eyecatcher” ist das Nachtschränkchen aus Großmutters Zeiten, dem mit alten schwarz-weiß Fotos von Den Helder ein neues Leben geschenkt wurde.

Auf halber Strecke biegen wir in der “Spoorstraat” rechts in Richtung “Breewaterstraat” ab.
Hier fangen wir beim Anblick romantischer Brautkleider an zu träumen. Wir entscheiden uns dafür, in eine kleine Straße hineinzugehen. Es ist die “Californiëstraat” und schauen durch die Fenster in ein Tapas-Restaurant. Das könnte doch etwas für heute Abend sein?
Durch diese Straße kommen wir wieder zurück in die “Keizerstraat” und gehen in Richtung “Beatrixstraat, um links abzubiegen. Beim Spirituosengeschäft an der Ecke kaufen wir einen regionalen “Bitter”, der “Jutter” genannt wird. “Jutter” ist der Spitzname für Menschen aus
Den Helder, die ursprünglich Seeleute waren und als Nebenverdienst die Schätze aus dem Meer mit nach Hause nahmen.

Nachdem wir kurz in einem stilvollen Blumengeschäft herumgeschnuppert haben, gehen wir in Richtung eines Modegeschäftes, das im Innern mit einer Brasserie verbunden ist. In diesem Geschäft kommen wir wieder so richtig in Schwung. Sogar für die Männer finden wir problemlos etwas.
Die haben sich schon lange auf der Terrasse auf der Vorderseite des Geschäftes niedergelassen.
Sie haben ihr Shoplimit schon erreicht! Wir eigentlich auch. Als wir neben dem Bekleidungsgeschäft eine Pizzeria entdecken, ist die Entscheidung schnell getroffen. Wir gehen nicht mehr weiter!
Die Neugier besiegt die Müdigkeit. Wir gehen hinein. Wir gehen an der prächtigen, neuen Bibliothek vorbei, die die beste der Niederlande ist, wie wir am Fenster lesen können und werfen einen Blick auf Willemsoord. Die Verkäuferin hatte nicht zu viel versprochen. Die restaurierten, monumentalen Gebäude, die vom Wasser und pittoresken Booten umgeben werden, sehen prächtig aus.
Die Terrassen der vielen Restaurants locken verführerisch, aber wir machen auf dem Absatz kehrt,
mit dem zufriedenstellenden Gedanken, dass wir dieses kulturelle Erbgut morgen entdecken werden. Wir freuen uns jetzt schon drauf!

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